Das Original der Urkunde, der zufolge König Heinrich IV einem gewissen Azzo drei Königshufen in dem Dorf "Hecimanneswisa" schenkt, ist verloren. Lange Zeit war auch eine Abschrift unbekannt. Man wusste von seiner Existenz nur aus Zitaten in anderen Handschriften. So schrieb, z. B., Johann Wilhelm Graf Wurmbrand im Jahr 1705 in seinen "Collectanea Genealogico-Historica" - wörtlich zitiert aus der Handschrift der Land-Hand-Vest des Reichart Freiherr von Streun-Schwarzenau aus dem Jahre 1595: "Von Marggraf Albrechts zu Oesterreich anderten Sohn, Marggraf Ernsten, hab ich selbst einen Brieff in Originali König Heinrich deß Vierdten Anno 1057 datiret, darinnen er Azzoni (dem Ersten von Chuenring) tres regales mansos in villa Hezimanznesvisa für freyes Aigen gibt,...". Man wusste also von der Existenz dieser Urkunde, aber man kannte nicht deren genauen Wortlaut. Erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts fand der Historiker Karl Lechner die auch auf diesen Seiten abgebildete Abschrift des Job Hartmann von Enenkel aus der Zeit um 1600. Am Rande dieser Abschrift finden sich auch die Worte "In originali bei mir". Das Original war also zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Enenkels Händen. Vermutlich ist die Urkunde lange Zeit mit den jeweiligen Besitzern der Burg Kuenring mitgegangen, bevor sie Job Hartmann von Enenkel in seinen Besitz brachte. Karl Lechner vermutet, dass Enenkel die Urkunde auf Schloss Leombach in Oberösterreich aufbewahrte. Enenkel starb im Jahr 1627. Leombach ging später an das Schloss Kremsmünster über. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Urkunde noch heute in einem der oberösterreichischen Schlossarchive schlummert. |